8. Juli 2018

König David (Teil 4) – Scheinbar am Boden und im Rückstand und doch nicht besiegt

Serie: König David
Veranstaltungstyp: Gottesdienst

Deutschland ist, seit dem Ausscheiden aus der WM-2018 Vorrunde gegen Südkorea, in der Tat als Top/Fußballnation am Boden und in einer Art Rückstand zu den alten Erfolgen. Und es ist sehr interessant zu sehen, wie die Menschen, mit denen die sie zuerst zu Helden und Idolen gemacht haben umgehen, wenn sie ihren Erwartungen nicht mehr entsprechen!

Das Muster ist immer gleich:
Mein Held/Leiter/Idol hat mich enttäuscht und da ich ihn oft direkt und indirekt bezahle (Und wenn es nur meine Sympathie ist), habe ich ein Anspruch auf 100 % Leistung 24/7 . . . Es ist immer dasselbe Muster:

Zuerst identifiziere ich mich mit meinem Held, erlebt für mich die Glorie aus zu der ich nicht fähig bin und ich sonne mich in ihr. Ich spreche dann von meinem Land, meinem Sport-Verein, meiner Gemeinde, meinem geistlichen Leiter

Versagt jedoch mein Held, projiziere ich allen Ärger über mein eigenes Versagen auf ihn, natürlich ohne mich im geringsten darum zu kümmern, wie oft ich selbst versage. Ich spreche dann nicht mehr von meinem Land, meinem Sportverein, meiner Gemeinde, meinem geistlichen Leiter, ich gehe knallhart in die Opposition und habe ja schon immer gewusst, dass da was nicht stimmt, dass die es nicht bringen und dass sie oder er eine einzige Enttäuschung sind.

Und ich möchte hier im Fettdruck sagen:
Das gilt leider auch in weiten Teilen im Christentum und hier haben wir noch viel zu lernen, wie man reagiert wenn wir im Rückstand sind. Denn wir sind ein Leib und kein Individualisten zu Recht sagt Paulus: Leidet ein Glied, leiden alle!

Was würde wohl passieren in eine einzige große Tageszeitung am Tag nach der Niederlage das folgende geschrieben hätte:

Das ging daneben!
Aber dennoch Danke schön für all die tollen Leistungen in den vergangenen Jahrzehnten!
Ihr werdet wieder aufstehen!
Wir sind bei Euch!
Eure Fans

(PPF) Das geknickte Rohr und der glimmenden Docht!
Die Gesellschaft weiß was sie mit solchen Leuten macht.
Die Welt hat ihre Ecke wo sie die Geschlagenen hinstellt.
Die Welt bricht ihnen den Halm vollends ab und pustet ihr Licht aus!

Wie anders ist das Wesen unseres Gottes gegenüber unserer Zerbrechlichkeit und unserem täglichen Versagen, das uns am Boden und im Rückstand seien lässt.:
(PPF) Jesaja 42:3
Das geknickte Rohr bricht er nicht durch, den glimmenden Docht löscht er nicht aus. (7x70mal)

„Am Boden und im Rückstand“ ist aber auch Davids immer wiederkehrendes Thema, als er endlich, nach 20 Jahren zum König über ganz Israel gesalbt wird . . .
David ist nun König über das ganze Volk Israel, so wie es Gott verheißen hat!
Und sicher dachten David und die Menschen um ihn herum, jetzt kann alles nur aufwärts gehen!

So geht es uns allen auch im geistlichen Leben:
Wir erreichen im Leben einen spirituellen Zwischengipfel und glauben wir sind am Ziel, von Reife, von gewachsener Moral und innerer Beständigkeit und Hingabe an Gott!

Aber hier auf den Zwischenhöhen, beginnt oft Gottes Charakterarbeit an uns.
In den ersten Jahren sind wir noch geprägt von eigenem Eifer, jugendlicher Begeisterung und ungebrochener körperlicher und seelischer Kraft, wir wollen was bewegen für den Herrn, das Reich Gottes bauen und oft gelingt es uns auch in beeindruckender Weise, weil Gott uns auch in diesem Lebensabschnitt liebt und segnet. (Siehe Davids Aufstieg)

Aber wenig wissen wir bis dahin, über die moralischen Schatten und die moralische Asche, die uns schlummern. Wir ignorieren sie, oder wollen Sie einfach gar nicht wahrhaben.

Aber weil Gott uns liebt muss und wird er uns unsere Schatten zeigen,
durch den Weg der Erfahrung und des inneren und äußeren Zerbruchs.

Der der Sinn dahinter ist so paradox (widersprüchlich) wie er auch überwältigend ist. . .
Wir müssen erkennen, dass wir es alleine niemals schaffen, uns moralisch würdig zu machen, oder das Reich Gottes (in uns und um uns) selber zu bauen. In dieser Phase am Boden sind und im Rückstand sind, lernen wir, das alles Gnade ist und nichts unsere eigene Willensstärke, Begabung oder Disziplin.

Psalm 143:2
Und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht!

Wenn wir das lernen, umso mehr können wir auch einen moralischen Rückstand in einen Sieg verwandeln, wo wir auf die Gnade allein vertrauen, uns von ihr verändern lassen, über unsere Schuld traurig sein können, aber dennoch uns nicht entwerten. . .

Und genau darin war David ein Weltmeister und wir können von ihm lernen! Mehr dazu in dieser Predigt:

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert